Tage 99-104 – Huaraz

Wir kommen früh morgens um 6Uhr in Huaraz an und gehen zu unserem Hotel. Wir sind noch sehr früh, da um diese Tageszeit noch keine Kaffees oder Restaurants offen haben. Im Aufenthaltraum im Hotel verbringen wir also etwas Zeit mit Telefonieren und Organisieren des Tages. Kurz nach 8 gehen wir dann in ein Kaffee und gönnen uns ein erstes Frühstück in Huaraz. Danach schauen wir die Stadt etwas an und finden einen Organisator von Kletterausflügen. Dort buchen wir für den kommenden Tag einen Guide. Am Nachmittag spazieren wir noch zu einem Aussichtspunkt oberhalb Huaraz, der in einer knappen Stunde zu erreichen ist. Michelle hat ziemlich mit der Höhe zu kämpfen und hat Kopfschmerzen. Nach einem kurzen Nap gehen wir am Abend aber mit Marin und Chris zum Abendessen.

Am kommenden Tag geht’s um 9:00 los und wir gehen mit Carlos nach Los Olivos zum Klettern. Der Ort ist zu Fuss in 20 Minuten von Huaraz zu erreichen. Wir durchqueren einige Quartiere mit vielen aggressiven Strassenhunden. Zum Glück weiss Carlos all deren Namen, was die Hunde jeweils sofort zähmt🙌 

Wir erreichen die Wand und haben einen schönen Ausblick auf Huaraz und die Cordillera Blanco. Bei der Wand gibt es Sitzgelegenheiten und wir verbringen den ganzen Tag am Fels. Michelle ist noch nicht voller Energie, aber fühlt sich bereits besser als am Vortag. Enthusiastisch planen wir also für den kommenden Tag die Tour zur Lagune Churup (4’450 m.ü.M.), die immer wieder als Vorbereitung auf Mehrtagestouren vorgeschlagen wird. Unser Plan ist, dass wir eventuell die darauffolgenden zwei Tage zum Refugio Ishinca (4’310 m.ü.M.) gehen und dort übernachten.

Bei ca. 3’900 m.ü.M. starten wir auf die Tour und es geht sogleich mit steilen Treppen los. Wir probieren, uns in gemächlichem Tempo fortzubewegen. Da ich in Cusco bereits einige Zeit in der Höhe verbracht habe, merke ich lediglich die höhere Atemfrequenz. Denn auf 4’000 m.ü.M. ist die Luft nur mit 52% des Sauerstoffs, mit dem sie auf Meereshöhe versetzt ist, ausgestattet.

Michelle fühlt sich deshalb etwas energielos. Zusätzlich hat sie mit Kopfschmerzen zu kämpfen. In obersten Teil ist der Aufstieg etwas technisch. Wir sind also froh um unsere Kletterfähigkeiten. Oben angekommen, legt sich Michelle hin und schläft sogleich. Nun verspürt sie auch noch Übelkeit. Nachdem sie einige Zeit geschlafen hat, machen wir uns also wieder auf den Weg nach unten. Die Symptome werden leider nicht wirklich besser, auch als wieder wieder zurück beim Van auf 3’900 Metern sind. Erst als wir wieder zurück in Huaraz sind, fühlt sich Michelle wieder etwas besser. Wir beschliessen also, die Zweitageswanderung sausen zu lassen – die Höhe macht uns einen Strich durch die Rechnung.

Am kommenden Tag (Dienstag) machen wir also eine Tageswanderung, die «nur» bis auf 3’900 m.ü.M. zur Lagune Radian geht. Die Fahrt mit dem Collectivo (Bus) ist abendteuerlich. Wir sind die einzigen zwei Touristen unter vielen Einheimischen und der Bus ist klein, scheint aber unbegrenzt Kapazität zu haben😅 

Die Wanderung ist dann wunderschön und wir können es sehr geniessen – nicht die leichtesten Probleme mit der Höhe💪 Wir überlegen uns also, die Zweitageswanderung allenfalls am 4./5. Mai zu machen. Wir holen zur Sicherheit in der Apotheke noch Medis gegen Höhenkrankheit. Nachdem wir Proviant eingekauft haben, wollen wir beim Hotel dem Refugio anrufen (das laut Internet ab dem 1. Mai offen hat). Am Telefon wird mir aber mitgeteilt, dass sie erst Mitte Juni ihre Türen öffnen werden…wieso auch immer🙈 

Wir ändern unsere Pläne also abermals und wollen am kommendem Tag zur Lagune 69 auf 4’604 m.ü.M. Wir buchen als eine Tour, die bereits um 5:00 morgens startet. Am Abend gehen wir noch mit Marc und Berta, die soeben vom Santa Cruz Trekking zurückgekehrt sind, im Restaurant Jama essen. Was für ein Restaurant!🤩 Peruanisch, sehr fancy und sehr preiswert!

Nach einer 3-stündigen Fahrt am nächsten Morgen geht’s los zum 700 Höhenmeter Aufstieg zur Lagune 69. Das Wetter ist zwar eher mittelprächtig, aber wir haben ein super Erlebnis und können die Wanderung (knapp 5h total) extrem geniessen😇 – eine mega Kulisse! Nach einer gefühlt ewigen Fahrt zurück nach Huaraz, gehen wir am Abend noch einmal im Restaurant Jama essen, da es so gut war, diesmal aber mit Marin und Chris.

Den kommenden und letzten Tag in Huaraz verbringen wir mit Cambio spielen und Kaffee trinken, bevor wir dann am Abend um 22:00 den Nachtbus nach Lima haben.

Was nehme ich mit

  • Huaraz selber ist kein wirklich schöner Ort, es gibt wenige Kaffees oder gute Restaurants (ausser das Kaffee Mamma Mia und das Restaurant Jama)
  • Huaraz ist selbst bereits auf 3’100m.ü.M., und alle Lagunen, die man als erstes im Internet findet sind zwischen 4’000 und 5’000 Metern über Meer
  • das Zimmer im El Jacal Backpacker Hotel ist schön, gross und wir haben immer Licht und Wasser🚀🤣💪
  • wir brauchen ein bisschen mehr Angewöhnungszeit an die Höhe als ich dachte🙌
  • die Lagune 69 ist unser Highlight🤩🚀
  • wir treffen Marc/Berta sowie Marin und Chris wieder🤙💪
  • wir spielen viel Cambio! Michelle wird überheblich😜😘

What’s next

Wir fahren über Nacht mit dem Bus von Huaraz nach Lima, wo wir die letzten zweu Tage verbringen, bevor Michelle wieder ins Flugi die Schweiz steigen muss🥴

Hasta luego🤙

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