Tage 112-117 – La Paz

Auf der bolivianischen Seite angekommen, nehmen wir einen Minivan der zum alten Busterminal in La Paz fährt, also nicht direkt ins Stsdtzentrum, sondern ins höher gelegene El Alto. Dort angekommen, nehme ich dann nachdem ich mich durchgefragt habe, denn nächsten Minivan ins Zentrum.

Da weder Stops angegeben, noch ausgerufen werden, brauche ich maps.me um zu sehen wann ich meinem Hotel näher komme😅 Der Bus fährt überraschend nahe am Hotel vorbei und ich stehe innerhalb von 2 Minuten an der Reception👍 ich lege meine Sachen ins Zimmer und gehe zuerst zu Entel, um mir eine SIM-Karte zu kaufen und danach zum Organisator der Tour auf den Huayna Potosi, die ich von einem Freund gekriegt habe, um eine Tour am Montag zu buchen. Nachdem ich dies erledigt habe, schaue ich nach 2 Wanderungen, bei denen ich mich auf den 6’000er(!) vorbereiten kann. Leider lässt sich kaum etwas finden, ausser einer Tour zu Charquini, die aber relativ wenig Wandern beinhält. Mangels Alternativen, entscheide ich mich für den kommenden Tag, diese Tour zu machen. Danach esse ich spontan noch in einem Restaurant ein 4-Gang (für 14 franken) zum Znacht – ein bisschen dekadent, aber mega fein🤩

Am folgenden Tag geht’s um 8:00 los. Ich werde beim Hotel abgeholt und wir fahren 3 Stunden, wo wir dann die Wanderung beginnen auf etwas mehr als 4’700 Metern. Die «Wanderung» ist kurz und easy. Daher ist auch das Publikum wild durchmischt. Auch die Brasilianer mit der Pelzjacke und den Stiefeli sind dabei🤙 

Entsprechend lang brauchen sie auch für den Aufstieg zur Laguna. Ich habe zum Glück mein Buch mitgenommen und habe viel Zeit, den Ort zu geniessen und zu lesen🤩

Zudem probiere ich noch, Leute für den Sonntag zu motivieren, um auf den Pico Austria zu kommen. Ich finde lediglich eine Amerikanerin und frage, dann unsere Guidin, ob wir etwas organisieren können. Sie sagt ja, ich solle warten, bis wir in La Paz zurück sein, dann können wir dies direkt bei der Agency klären. Nach dem Abstieg gibt’s einen Cocatee und eine Empanada offeriert von der Reiseagentur🙌💪

Danach geht’s wieder zurück nach La Paz, wo wir um 16:00 ankommen. Mit der Agentur verhandeln wir danach einen Preis von 180 Bolivianos, um am nächsten Tag zum Pico Austria zu gehen. Ich esse im Hotel mein Abendessen und gehe dann schlafen.Am Sonntag Morgen werde ich um 7:00 beim Hotel abgeholt. Wir sind zu dritt, dazu kommt noch ein Israeli✌️

Wir fahren also knapp 3 Stunden Auto bis wir am Ausgangspunkt der Wanderung ankommen. Nach ca. 1 Stunde Wanderung erreichen wir eine Lagune. Das Panorama hier ist bereits wunderschön😍

Nun beginnt der lange und vor allem steile Anstieg zum Pico Austria. Wir dürfen unser Tempo gehen und treffen uns dann auf dem Gipfel wieder🙌 

Die Aussicht ist unglaublich, man sieht unter anderem den Condoriri (der mit etwas Phantasie der Form eines Kondors ähnelt) und den Huayna Potosi, den ich in zwei Tagen auch machen werde🚀 Auf 5’350m.ü.M. ist es erschaunlich warm und ich kann die Aussicht richtig geniessen🤩

Wir steigen wieder ab zur Lagune, wo uch baden gehe (auf 4’700m.ü.M. – noch nie habe ich höher gebadet😅). Zum Schluss gehen wieder zurück zum Ausgangspunkt und fahren wieder nach La Paz. Ich esse noch Pasta mit meinen zwei Wanderkollegen und bereite danach meinen Rucksack vor für die Zweitageswanderung zum Huayna Potosi. Am kommenden Tag muss ich um 9:00 bei der Agentur sein.

Danach geht’s mit dem Minivan wiederum etwa 3 Stunden zum Ausgangspunkt des Huayna Potosi. Wir wandern knapp 2 Stunden und 500hm zum Basecamp auf 5’250m.ü.M., wo wir die Nacht verbringen werden. Es gibt ein feines, von den Guides gekochtes Abendessen😇 – was mich aber wundert, die Guides haben sich weder vorgestellt, noch wissen sie unsere Namen. Am Abend spielen wir noch Cambio, unsere Gruppe scheint im Gegensatz zu den Guides super kuul🙌 

Ein Guide, dessen Name Theo ist, wie ich herausgefunden habe, verkündet, dass Tagwach um 00:00 sei sodass wir un 1:00 loslaufen können. Da ich aber am Tag vorher schon mit Guide unterwegs war, wusste ich, dass man nicht vor 2:00 loslaufen sollte, da man sonst vor dem Sonnenaufgang oben ist, und in der Kälte warten muss oder bereits früher wieder absteigt.

Da der Guide uns um Mitternacht nicht weckt, bleibe ich, obwohl ich wach liege, liegen. Das geht so weiter bis 00:45, als der Guide mit der Stirnlampe etwas zu uns rüber zündet und zu mir sagt, dass man langsam aufstehen müsse😂 – was für ein Verhalten von einem Guide (Führungsqualität par excellence). Um 01:00 wecke ich also die anderen auf💪 nach einem kleinen Frühstück gehen wir nach draussen in die Kälte, wo wir die Steigeisen montieren uns, in Seilschaften bereitmachen und den Pickel zur Hand nehmen.

Ohne Erklärung geht’s los… Zum Glück weiss ich wie der Pickel zu halten und gebrauchen ist. Ich instruiere also Guillome und Inge, die mit mir in einer Seilschaft sind. Wir starten sehr langsam, was ich sehr gut finde. Überpacen wäre auf dieser Höhe der beste Grund, um es nicht auf den Gipfel zu schaffen. Wir bilden als zwei Zweierseilschaften und eine Dreierseilschaft. Nach etwa einer halben Stunde, muss eine Teilnehmerin einer Zweierseilschaft mit einem Guife umkehren. Wir sind nun also noch zwei Guides mit je drei Teilnehmern – falls jetzt als noch jemand umkehren müsste, muss die ganze Seilschaft runter.

Wir steigen weiter auf.

Es gab noch keine einzige Instruktion des Guides, wo wir durchgehen, wie lange es gehe, worauf zu achten sei – nichts! Ich werde langsam ein bisschen hässig🙈😅 

Als wir an einen Ort kommen, wo es nur noch steil hoch weitergeht, frage ich irronisch: ah super wo geht’s denn nun weiter? Der Guide zeigt wo es hochgeht und ich sage, da müssen wir den Pickel aber umgekehrt brauchen (nicht als Stock sondern als zusätzlicher Festhaltepunkt). Er bejaht und ich sage ihm, dass er gerne erklären solle, auf was zu achten sei etc. Er sagt, sobald wir an der steilen Stelle sein, würde er es uns erklären. Wir laufen also los die 30 Meter hcoh zu der Stelle. Dort angekommen, klettert der Guide gleich los ohne eine Erklärung. Ich mache einige Bemerkung und werde etwas wütend. Die Stelle ist nach meiner Einstufung für unerfahrene Leute gefährlich und es bedarf einer Erklärung. Da wir zu viert in einer Seilschaft sind, würde ein Abrutschen einer Person, das Abrutschen aller anderen bedeuten (wir wurden auch nicht instruiert, was in diesem Falle zu machen wäre, weshalb das Seil immer Talseitig getragen werden sollte etc).

Da ich der letzte unserer Seilschaft zieht das Seil manchmal ein bisschen. Im Aufstieg passiert das mehrmals, bis kurz vor wir oben sind, das Fass überläuft und ich alle spanischen Fluchwörter gebrauche, die ich kenne. Oben angekommen und ausser Atem (da auf 5’700 Metern) sage ich dem Guide meine Meinung… was für eine unverantwortungsvolle Art!😡🤬 

Meine Message scheint aber anzukommen – ab diesem Punkt zeigt uns unser Guide jeweils, wo es weitergeht👏👏👏 Der Aufstieg ist lang. Ich trage bis zu diesem steilen Punkt den Rucksack, danach übernimmt in Guillome für eine kurze Zeit. 

Ich bin nervlich etwas am Ende. Da ich als hinterster der Gruppe, die anderen zwei immer sehe, sehe ich auch, wie Guillome nach 10min mit dem Rucksack nicht mehr rund läuft – und wie gesagt, muss einer runter, müssen alle runter. Ich übernehme den Rucksack also wieder, meine Nerven haben sich auch wieder erholt😅 

Kurz vor dem Gipfel geht’s noch einmal steil hoch – wir deponieren den Rucksack und gehen die letzten 150Hm hoch. Oben angekommen, geht nach ca. 5 Minuten die Sonne auf – was für ein Timing (ich bin auch etwas stolz auf das spätere Wecken🤣).

Bei unsere Seilschaft geht’s allen gut🙌 Bei der anderen verspüren alle 3 Schwindel, aber sie haben es geschafft – wir sind oben auf dem Gipfel auf 6’088m.ü.M.! Die Aussicht ist der Wahnsinn, es ist kalt (-10 Grad) aber wunderschön!😍 Ich kann meinen Ärger zum Glück vergessen und den Moment voll geniessen🤩😇 

Wir haben den Aufstieg von der Hütte in 4:15h hinter uns gebracht, was trotz gefühltem Schneckentempo und vielen Pausen zügig ist. In ca. 1:30h geht’s dann wieder runter zurück zur Hütte. Wir packen unsere Sachen, es gibt noch eine Suppe, und laufen wir die letzten 500hm runnter zum Auto. Wir fahren zurück anch La Paz, und ich schlafe etwas😇 

mit meinen Seilschaftkollegen habe ich abgemacht, dass wir vielleicht gemeinsam in den Tschungel nach Rurrenabaque gehen. Als wir in La Paz abkommen gehen wir also zu verschiedenen Agenturen und können erhalten ein Abgebot für 800 Bolivianos für eine 3-tägige Tour. 

Für Guillome kommt das nicht in Frage, da sein Budget sehr knapp ist. Inge und ich entscheiden uns aber dafür – heisst am Folgetag geht’s um 15:30 mit dem Bus los in Richtung Tschungel. An diesem Abend treffe ich noch Mario und Flavia zum Abendessen, die oer Zufall auch gerade in La Laz sind. Wir gehen Indisch essen und haben uns ganz viel zu erzählen – wir hatten uns zum letzten Mal in Pucon gesehen. Todmüde gehe ich gegen 10 Uhr ins Bett.Trotz meinem riesigen Schlafmangel bin ich um 6:00 am nächsten Tag bereits wach. Ich packe meine Sachen für den Tschungel, möchte noch meine Wäsche waschen lassen und habe vor mit der Seilbahn La Paz auszukundschaften. Die Ausblicke sind mega, ich lerne La Paz von verschiedenen Seiten kennen und die Stadt beginnt mir sehr zu gefallen. Um 1 Uhr hole ich dann meine Wäsche wieder ab, bringe sie in mein Hotel ich sie zusammen mit dem Rest meines Gepäcks lasse. Danach laufe ich quer durch die Stadt und hole Inge ab. Wir nehmen gemeinsam ein Taxi nach Yungeña, wo unser Nachtbus nach Rurrenabaque abfährt.

Was nehme ich mit

  • die Aussicht vom Pico Austria ist schöner als die vom Huayna Potosi
  • die Huayna Potosi Besteigung wird als «keine Vorkenntnis notwendig» verkauft – kann sein, aber dann bräuchte man einen Guide (einen richtigen meine ich🙈😅)
  • ich habe noch nie in meinem Leben so schlechte Guides erlebt (keine Führung & keine Kommunikation – echt unterirdisch und gefährlich)
  • Bolivien gefällt mir landschaftlich seeeehr gut😍
  • ch vertrage die Höhe tiptop🙌 auch auf 6’000m hatte ich zum Glück gar keine Symptome
  • La Paz hat sehr viele Seiten – die Möglichkeit, die Stadt per Seilbahn auszukundschaften ist der Hammer!
  • ich habe meinen Höhenrekord auf 6’088m.ü.M. verbessert und meinen Höhenbaderekord auf 4’700m.ü.M.💪😅
  • der Trip zur Lagune Charquini war eine postive Überraschung😍
  • es gibt einige sehr gute Rastaurants in La Paz🙌
  • es war schön, Mario/Flavia wieder zu treffen😇 – das nächste Treffen wird dann wahrscheinlich in der Schweiz sein

What’s next

Inge und ich fahren mit dem Nachtbus nach Rurrenabaque und werden dort eine 3-tägige Tour im Tschungel machen. Es wird tierreich🥴😂 ich freue mich, habe aber auch iein bisschen Respekt😅

Hasta luego🤙

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