Tag 70-72 – Valparaiso

Die lange Fahrt beginnt von Pucon mit dem Bus nach Chillan um 21:30 abends. Am Morgen um 3:00 erreichen wir Chillan und marschieren zum Bahnhof. Das dieser noch nicht offen ist, setzen wir uns auf den Boden und bereiten uns vor, bis 7:10 die Zeit vorbeizubringen. Nach etwa einer halben Stunde spaziert glücklicherweise ein Beamter um den Bahnhof und lässt uns in den eigentlich noch geschlossenen Warteraum hinein. Dort warten wir die restliche Zeit, bis wir kurz vor 7 in den Zug steigen können. Ich klebe am Fenster als wäre ich noch nie Zug gefahren😅 

Wir sehen den Sonnenaufgang und die karge, bergige Landschaft südlich von Santiago. Die Fahrt geht ziemlich schnell vorbei. Ich tausche mit Jassu mein Zelt gegen seine Kopfhörer ein😉 – ich bin froh, das Zelt nicht mehr tragen zu müssen und die Kopfhörer sind ganz gut💪 

Am Bahnhof Santiago verabschiede ich Jassu dann. Für mich geht die Reise nach Valparaiso weiter in einer zweistündigen Busfahrt. Gegen 3 komme ich im Hostel Po in Valparaiso an. Ich spaziere im Ort herum und geniesse das schöne Wetter! Da ich die Nacht vorher kaum geschlafen habe, gehe ich bei Zeiten ins Bett und heute nicht auswärts essen.

Am Tag drauf treffe ich Andres, der in Valparaiso ist und den ich aus Puerto Natales kenne. Wir treffen uns im Taller Kaffee (wiederum eine Empfehlung, die ich so weitergeben kann!) und trinken gemütlich unsen Morgenkaffee. Danach machen wir eine Tour durch Valparaiso und essen im Chicory (vegan) zu Mittag – ein seeehr gutes Resti! Danach fahren wir mit der Metro nach Viña del Mar, wo wir noch ein bisschen herumspazieren. Am Abend gehen wir zurück nach Valparaiso und zu einem Konzert von «inti-illimati», einer Volklore Band, die kulturell und historisch sehr bedeutend für Chile als Land waren. Super Musik, super Stimmung! Nach dem Konzert gehen trinken wir noch einen Drink und essen etwas. Am morgen um zwei komme ich sehr zufrieden und müde nach Hause😇 

Am darauf folgendes Tag gehe ich ins «Entre Cerros» zum Frühstück. Beim Warten treffe ich Fredy, Varinia und Pedro (den Vater von Fredy). Fredy hat mal in der Schweiz gearbeitet und besitzt jetzt ein Hotel in Valparaiso. Lustigerweise möchte ich an einen ähnlichen Ort fahren, wie sie. Also nehmen sie mich mit dem Auto mit. Wir fahren zuerst an einen Strand bei Concon und danach geht’s zu Carlos, einem Freund von Fredy, un etwas zu trinken. Nicht die allerbeste Erfahrung bis jetzt – ich wäre lieber noch ein bisschen am Strand geblieben. Wir kehren nach 8 nach Valparaiso zurück, wo leider kein Bus mehr nach Santiago fährt. Ich darf aber auf der Dachterrasse vom Hotel von Fredy übernachten im Schlafsack – unglaubliche Aussicht und ein wunderschöner Sternenhimmel. Ich geniesse die Nacht und mache mich am kommenden Morgen bereit für die Fahrt nach Santiago. Los geht’s dann um 9:30 mit dem Bus nach Santiago.

Tage 73-75 – Santiago

Ich habe keine allzu hohen Erwartungen an Santiago. Den meisten Leuten gefällt die Stadt nicht wirklich, es sei laut, dreckig und habe viel Verkehr. Am ersten Tag, einem Montag komme ich am Mittag im Hostal Forestal an, das perfekt gelegen im Zentrum von Santiago ist. Ich lasse meine Sachen im Zimmer und mache mich auf eine erste Erkundungstour der Stadt. Ich habe mit Tomas abgemacht, den ich in Puerto Natales kennengelernt habe, dass er mir die Stadt etwas zeigen kann. Wir sehen die Plaza de Armas und gehen ins Barrio Italia, ein Viertel von Santiago. Als ich zurückkehre ins Hostel, lerne ich Megan von Wales kennen. Wir gehen zum Abendessen im «Chipe Libre», einem Resti mit riesiger Piscoauswahl. Zudem machen buchen wir eine Weintour ins Santa Rita Weingut am kommenden Tag.Wir werden von einem Fahrer beim Hostel abgeholt, welcher uns zum Santa Rita Weingut bringt. Dort haben wir mit zwei Amerikanern eine Tour zu viert. Trotz den Koordinationsschwierigkeiten (Abholzeit beim Hostel ist auf der Bestätigung 10:30, wir werden aber um 9:00 abgeholt; wir erhalten die «classic» Weintour-Aufkleber und somit auch diese Tour. Nachdem wir uns beschwert haben, und unsere Reservation gezeigt haben, wo steht «Premium» Weintour, klärt sich zum Glück dann alles) können wir schlussendlich also die Weintour und das Tasting absolvieren😅 

Wir sehen die Fässer zur Lagerung der teureren Weine, die Stahltanks für die Lagerung der günstigeren Weine, die Weinreben, sowie das Anwesen der Besitzer. Zum Schluss gibt es dann ein Käseplättli und drei verschiedene Weine zum Degustieren. Nachdem die Tour beeendet ist, werden wir vom Fahrer zurück zum Hostel gebracht. Ich habe einige Nachrichten auf meinem Handy von Roisin und Paul, die gerade in Peru weilen. Sie teilen mir mit, das gerade viele Strassensperren im Land aufgestellt sind, Streiks stattfinden etc, sodass man sich kaum von A nach B bewegen kann und es auch relativ gefährlich ist – der Benzinpreis ist innert wenigen Tagen um 37% angestiegen🙈

Ich frage beim Guide, den ich für ein Trekking in Cusco/Machu Picchu haben werde nach, wie die Stimmung in Cusco sei. Zudem frage ich bei Jassu (der ja von Peru ist) nach, was er mir empfehlen würde, und wie er die Lage einschätzt. Schlussendlich warte ich noch bis am nächsten Morgen ab, ob der Konflikt bereits gelöst ist oder nicht. Da sich am nächsten Morgen noch nichts geändert hat. Buche ich einen Flug von Lima nach Cusco (ich hatte eigentlich mit dem Bus gehen wollen), um den Strassenweg meiden zu können. Im Hostel lerne ich Noam kennen, mit der ich zum Abendessen gehe und ein Winetasting (hatte noch nicht genug😜) im Restaurant Bocanariz mache – sehr zu empfehlen!

An meinem letzten Tag in Santiago gehe ich auf eine Joggingrunde auf den Cerro San Cristobal, den Hausberg. Die Aussicht über die Stadt ist grandios und die Atmosphäre am Berg gefältt mir sehr – es gibt hunderte von Gümmelern🚴 Nachdem ich zurück ins Hostel gekehrt bin, gehe ich noch einmal ins Barrio Italia, dass mir sehr gut gefällt, und geniesse meine letzten Stunden in Santiago. Kurz nach halb 6 geht’s los mit einem Kollektivtaxi zum Flughafen, wo ich um 20:50 meinen Flug habe. Das Abendteuer Chile kommt somit zu einem Ende, los geht’s mit Peru😍

Was nehme ich mit

  • Einheimische sind die allerbesten Guides😉
  • ich kann nun einen Tag lang Spanisch kommunizieren🤩
  • ich konnte tatsächlich Zug fahren in Südamerika💪
  • ich bin froh, mein Zelt losgeworden zu sein
  • es wird wärmer und wärmer😇
  • Valparaiso ist total farbig und künstlerisch, total inspirierend – eine Stadt zum Flanieren
  • Santiago hat mir besser gefallen, als ich das erwartet habe
  • die Geschichte von Santiago ist sehr präsent (er gab kürzlich immer wieder Protest zu Ungleichbehandlung etc)
  • ich habe das erste richtig grosse Weingut gesehen (300’000 Flaschen werden bei Santa Rita pro Tag hergestellt)

What’s next

Ich fliege mit der Sky Airline nach Lima, wo ich 23:45 ankomme. Danach geht’s am Morgen um 5:15 auch wieder mit Sky weiter nach Cusco🚀

Hasta luego🤙

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